An der Wall Street schwangen gestern nach den deutlich höher als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten die Bären das Zepter. Die Furcht vor einer strafferen Geldpolitik seitens der US-Notenbank Fed machte unter den Anlegern die Runde. Der marktbreite S&P 500 verlor 2,14 Prozent auf 4.064 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 behielt seine relative Schwäche bei und büßte 2,61 Prozent auf 13.002 Zähler ein. Der Volatilitätsindex VIX haussierte um rund 26 Prozent auf ein 2-Monats-Hoch bei 27,59 Punkten. Renditen und US-Dollar zogen ebenfalls kräftig an. Heute richteten sich die Blicke auf die eine Stunde vor Handelsstart veröffentlichten Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe sowie zu den Erzeugerpreisen. Die wöchentlichen Erstanträge kamen mit 473.000 niedriger als erwartet (Konsensschätzung: 500.000) herein. Die Erzeugerpreise stiegen mit 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat deutlich stärker als prognostiziert (Konsensschätzung: +0,3%). Der S&P 500 Future reagierte nur kurz mit einem Rücksetzer auf die Veröffentlichungen. Zuletzt notierte er mit 0,23 Prozent im Plus.
Vor dem heutigen Börsenstart hatte der chinesische Internet-Riese Alibaba Group Holding seine Zahlen zum vierten Geschäftsquartal präsentiert. Mit einem satten Anstieg der Umsätze um 64 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte der Konzern die Markterwartungen schlagen. Auch die abgelieferte Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr fiel besser als prognostiziert aus. Belastet von milliardenschweren Strafen wegen monopolistischen Verhaltens verbuchte das Unternehmen unter dem Strich jedoch einen Quartalsverlust. Die ADR-Aktie des Konzerns notiert vorbörslich rund 3,2 Prozent schwächer. Nach der Schlussglocke legt der Unterhaltungskonzern Walt Disney seine Quartalszahlen vor.